In früheren Zeiten wurde die Todesstrafe noch bei vielen Delikten verhängt. Zu den Tötungsarten zählten vorwiegend das Erhängen oder das Köpfen. Das Köpfen erfolgte ursprünglich mit einer Axt oder einem scharfen Beil. Zur Zeit der Französischen Revolution erfand der französische Arzt Joseph-Ignace Guillotin eine neue Hinrichtungsmaschine. Dabei handelte es sich um ein mechanisches Fallbeil, das der Enthauptung von Todeskandidaten diente. Die Maschine wurde nach ihrem Erfinder als Guillotine bezeichnet.
Der schnelle Tod
Die Guillotine wurde vor allem angewendet, um den Todeskandidaten einen möglichst schmerzfreien und raschen Tod zu gewährleisten. Aus medizinischer Sicht ist dies zwar möglich, doch tritt der Tod nicht gleichzeitig mit der Enthauptung ein. Einige Sekunden später zeigten enthauptete Köpfe noch immer Reaktionen. Die Guillotine wurde vor allem in Frankreich für Hinrichtungen verwendet. Später hielt sie auch in der Schweiz und in Deutschland Einzug. Während der Französischen Revolution wurden insgesamt rund 17.000 Menschen hingerichtet. In anderen Ländern kamen wesentlich weniger Menschen durch diese Hinrichtungsmaschine ums Leben. In der Schweiz wurden neun Menschen mit der Guillotine hingerichtet. Dort wurde die Todesstrafe im Jahr 1942 abgeschafft. In Österreich wurde die Guillotine nicht verwendet. Ein Exemplar einer Guillotine befindet sich im Kriminalmuseum in Wien.
Guillotine als Spiel
Die Bezeichnung Guillotine wird heute auch für ein Kartenspiel verwendet. Bei diesem Spiel erhalten die Spieler Aktions- und Adelskarten. Das Ziel in diesem Spiel ist es, möglichst viele Adelige zu köpfen. Der Spielverlauf ist in drei Runden, auch Tage genannt, unterteilt. Für jede Adelskarte gibt es Punkte. Der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt. Dieses Kartenspiel kam ursprünglich in den USA auf den Markt und später auch in Deutschland.